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Internationale Lichttage Winterthur 2007
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blind "114 kW" Installation von Siegrun Appelt, 2006 © Photo: A.T.Neubau
Künstlerinnen und Künstler

Siegrun Appelt
André Bless
Pedro Cabrita Reis
Sylvie Fleury
Gunda Förster
Tue Greenfort
Mark Handforth
Jeppe Hein
Katharina Hohmann
Yoshiaki Kaihatsu
Zilla Leutenegger


Siegrun Appelt
Die österreichische Künstlerin Siegrun Appelt (geb. 1965) arbeitet seit 2003 mit Licht. Ihre Arbeiten zeichnen sich durch kalte Helligkeit, fühlbare Wärme und große Lichträume aus. So erhalten Räume zwischen Gebäuden durch ihre Lichtinstallationen ebenso eine neue Aufmerksamkeit wie ganze Baukörper. Zufallsgesteuert gehen Strahler an und aus wie etwa auf dem Maag-Areal in Zürich. Das Kunsthaus Bregenz hingegen wurde anhand einer vorher genau festgelegten Reihenfolge zunächst ganz und dann jeweils seitenweise für einen bestimmten Zeitraum erleuchtet. Starke, das Sonnenlicht übertreffende Helligkeit benötigt viel Energie. Um den überflüssigen Energieverbrauch und die Lichtverschmutzung durch Streulicht und Reflexionslicht in den Städten deutlich zu machen, wählt die Künstlerin licht- und energiestarke Anordnungen, die weithin sichtbar und physisch fühlbar machen, was abstrakte Größen wie 114 kW überhaupt bedeuten. Und durch das Abschalten von überflüssiger Beleuchtung im Stadtraum wird die Energie für ihre Installation am jeweiligen Standort gewonnen. So macht auch das Abschalten Energie wahrnehmbar.

Nach der Präsentation von Appelts Video- und Fotografiearbeiten zum Themenkreis Interieur, Reisen und Orte des Transitorischen in verschiedenen europäischen Städten sind seit 2003 mehrere Lichtinstallationen für den öffentlichen Raum entstanden: Raiffeisenplatz Bludens, Museumsquartier Wien, ZKM Karlsruhe, Kunsthalle Schirn Frankfurt.
www.siegrunappelt.com
Biographie (Auswahl)


André Bless
Der 1950 in St. Gallen geborene Schweizer Künstler André Bless begann bereits 1987 mit ersten Lichtarbeiten. Seine Werke beruhen auf sehr feinen und genauen Beobachtungen von Licht und Schatten und von Kunst- und Naturlicht. So projiziert er etwa in einem Raum mit mehreren Fenstern ein Lichtfeld mit Fensterkreuz an eine Wand, das erst bei genauem Hinschauen oder wenn das Naturlicht draußen abnimmt als künstliches Licht erfahrbar ist. Durch die präzise Überblendung des Naturlichts durch Kunstlicht tariert er die Grenzen unserer Wahrnehmung aus und lenkt unseren Blick auf die kaum wahrnehmbaren Veränderungen des Lichts.

André Bless’ Lichtwerke sind im Winterthurer Raum wohlbekannt, seine meist ortspezifischen Werke waren bereits mehrmals in Schaffhausen, Zürich, Singen, Winterthur und Aarau zu sehen.

Aufgrund der sehr feinen Lichtnuancen seiner Arbeiten stellt das Gewerbemuseum einen großen Raum zur Verfügung, in dem mehrere Werke des Künstlers in einer Einzelausstellung zu sehen sein werden: Dauer: 4.11.2007-2.1.2008
www.likeyou.com/andrebless
Biographie (Auswahl)


Pedro Cabrita Reis
Der 1956 in Lissabon geborene portugiesische Bildhauer Pedro Cabrita Reis schafft Skulpturen, die wie Architekturfragmente wirken. In Gebilden aus stehenden Stahlträgern, deren Schwere nahezu spürbar ist, befinden sich Türen, oben an der „Decke“ sind Leuchtstoffröhren befestigt. Treppen führen im Ausstellungsraum nach oben, enden an einer Wand, wo der Künstler eine Tür befestigt, ohne dass dahinter ein Durchgang wäre. Seine Werke scheinen der Frage nachzugehen, wie viel benötigt werde, um mittels weniger Materialien den Eindruck zu erwecken, es handle sich um ein Haus. Licht als Teil des Ensembles wird in seiner Funktion als Raum- und Stimmungsbildendes Element deutlich. Es gibt den Skulpturen Wärme.

Pedro Cabrita Reis war 1992 auf der Documenta IX vertreten, 2003 nahm er an der 50. Biennale von Venedig teil. Er ist mit mehreren Arbeiten in der Sammlung des Kunstmuseums Winterthur präsent.
www.pedrocabritareis.com
Biographie (Auswahl)


Sylvie Fleury
Objekte der Mode-, Lifestyle-, Konsum- und Werbewelt aber auch der militärischen Gewalt (Raketen) gehören zum künstlerischen Formenrepertoire der schweizerischen Künstlerin Sylvie Fleury (1961 in Genf geboren). Vermeintlich die Objekte ihrem Kontext unverändert entnommen, thematisiert Fleury durch Anordnung, Bearbeitung oder inhaltliche Umwertung die Absurdität von Luxusartikeln, Modeaccessoires oder der Raketenabschreckung. Sie offenbart Wertmaßstäbe der Konsum und Leistungsgesellschaft aber auch menschliche Wunschvorstellungen. Aus dem Werbekontext nimmt sie das Medium der Lichtwerbung auf und drückt darin in Post-Pop-Art-Manier die Zwiespältigkeit von Sehnsüchten und Lebensmaximen aus wie etwa „Be amazing“, „Faster! Bigger! Better!“ oder „Yes to all“.

Sylvie Fleury gehört zu den bekanntesten zeitgenössischen Schweizer Künstlerinnen. Bereits 1993 war sie auf der 45. Biennale von Venedig vertreten. Zahlreiche Ausstellungen zeugen von der weit reichenden Annerkennung ihres Oeuvres.
www.sylviefleury.com
Biographie (Auswahl)


Gunda Förster
Licht stellt für die 1967 in Berlin geborene deutsche Künstlerin Gunda Förster ein plastisches, gestaltbares Material dar, das sie meist in Form von Bewegung und sei es auch nur durch An- und Ausschalten einsetzt. Sie kombiniert Licht – kaum wahrnehmbar oder glühend heiß und gleißend hell – mit hohen und tiefen Tönen und verdeutlicht so die Korrespondenz zwischen der Wellenförmigkeit der beiden Medien Licht und Ton.

Die Künstlerin erhielt 2006 den Lichtkunstpreis LUX.US der Stadtwerke Lüdenscheid und 2004 den Hector Kunstpreis der Kunsthalle Mannheim. Sie schuf mehrere Arbeiten für den öffentlichen Raum (Neues Museum Weimar, Brücke in Berlin). 2001 waren ihre Arbeiten im Helmhaus in Zürich zu sehen.
www.gunda-foerster.de
Biographie (Auswahl)


Tue Greenfort
Der dänische Künstler Tue Greenfort wurde 1973 in Halbæk geboren. Seine Arbeiten zeichnen sich durch Bezüge auf die Produktionen anderer Künstler, das Aufgreifen von grotesken Mechanismen der Herstellung und Vermarktung von Waren aber auch durch Eingriffe in die Lebenswelt von Pflanzen und Tieren aus. Licht stellt nur ein Medium unter der Vielzahl von Materialien dar. Die Fertigung einer Lampe aus benutzten Ikea-Pappbechern und die Anbringung eines Schalters an einer öffentlichen Straßenlaterne sind Beispiele für seine gesellschaftliche Fragen aufwerfende Arbeitsmethode.

Neben einer Vielzahl von Ausstellungsteilnahmen, präsentiert der junge Künstler dieses Jahr auch bei den Skulptur Projekten Münster 07 eine ortspezifische Arbeit im öffentlichen Raum.
www.johannkoenig.de
Biographie (Auswahl)


Mark Handforth
Der in Miami lebende amerikanische Künstler Mark Handforth (1969 in Hong Kong geboren) zerlegt Alltagsobjekte in ihre Bestandteile, um sie neu zusammenzusetzen. Unter Beibehaltung ihrer Funktion entstehen so verdrehte Skulpturen wie etwa eine Straßenlaterne, die mehrmals geknickt auf dem Boden liegt und noch knapp über dem Boden leuchtet. Der Künstler sieht in der Bearbeitung von Readymades die Wiedergeburt des Gegenstandes aus seiner Zerstörung. Des Weiteren schafft er aus farbigen Leuchtstoffröhren durch formale Anordnungen Naturstimmungen wie einen aufgehenden Mond oder eine helle Sonne am Horizont.

2003 war der noch junge Künstler auf der Biennale de Lyon vertreten, 2005 widmete ihm das Kunsthaus Zürich eine Einzelausstellung. Sowohl in Europa als auch den USA sind seine Werke in Ausstellungen zu sehen.
www.presenhuber.com
Biographie (Auswahl)


Jeppe Hein
Die künstlerischen Wurzeln des dänischen Künstlers Jeppe Hein (1974 in Kopenhagen geboren) liegen in der Minimal Art. Wie dort stellt der Betrachter ein körperliches Gegenüber der Skulpturen dar, jedoch wirkt sich bei Jeppe Hein die Bewegung des Betrachters auf die Skulpturen aus. Seine Arbeiten sind interaktiv, Unerwartetes geschieht: Sitzbänke und Museumswände beginnen sich zu bewegen, eine Stahlkugel rollt beängstigend durch den Raum. Lampen, deren Schirme aus Neonröhren geformt sind, erlöschen, wenn sich ihnen der Besucher nähert.

Der junge Däne gehört mittlerweile zu den Senkrechtstartern der Kunstszene, was sich nicht nur an der Vielzahl von Ausstellungsbeteiligungen der letzten Jahre sondern auch an Projekten zeigt, die bereits für 2008 und 2009 zugesagt sind.
www.jeppehein.net
Biographie (Auswahl)


Katharina Hohmann
Die 1964 in Sorengo geborene und in Norditalien aufgewachsene deutsche Künstlerin Katharina Hohmann arbeitet stark ortsbezogen und historisch-dokumentarisch. Unterschiedlichste Materialien kommen bei ihrer Orts-Referenz zum Einsatz, auch Licht: narrative Diapositive, zu Worten geformte Neonröhren oder aber gefundene Lampen, die bereits eine Geschichte hinter sich haben. Ihre Arbeiten zielen auf eine Auseinandersetzung des Betrachters mit dem jeweiligen Ort, seine Vergangenheit wird präsent. Die Künstlerin setzt sich stark mit der Funktion und den Möglichkeiten von Kunst insbesondere aber Lichtkunst im öffentlichen Raum auseinander.

Katharina Hohmann wird ab Juni 2007 eines der drei Artists-in-Residence-Ateliers der Villa Sträuli beziehen und kann so ihre Recherche über die Winterthurer Fabrikantenvillen und deren Mäzenatentum vor Ort entwickeln. 2001 hat sie den postgraduierten Studiengang Public Art and New Artistic Strategies der Bauhaus-Universität Weimar mitbegründet. 2001 und 2002 erhielt sie jeweils den Hochschulpreis der Bauhaus-Universität Weimar.
www.katharinahohmann.de
Biographie (Auswahl)


Yoshiaki Kaihatsu
Aus Wegwerf- und Transportmaterialien unserer modernen westlichen Zivilisation baut der japanische Künstler Yoshiaki Kaihatsu (1966 in Yamanashi geboren) Teehäuser, in deren Inneren weiße Leuchtstofflampen „erhellend“ leuchten. Der Künstler verlagert die Jahrhunderte währende Tradition der Teehauskultur nicht nur in den westlichen Kontext, sondern adaptiert sie durch die Benutzung von Getränkekisten als Boden und Styropor als durchscheinende Wände auch an den Materialgebrauch des Westens. Kaihatsus Teehäuser sind begehbar und man kann darin an einer Kaihatsu-Teezeremonie teilnehmen und mit dem Künstler über Fragen der Kunst diskutieren.

Der Künstler lebt in Berlin und Japan, verbindet Ost und West, indem er in beiden Welten Materialien, Themen und Aspekte der anderen Welt ausstellt. Kunstpreise erhielt er in Tokyo und Kawasaki.
www.yoshiakikaihatsu.com
Biographie (Auswahl)


Zilla Leutenegger
Die Schweizer Künstlerin Zilla Leutenegger wurde 1968 in Zürich geboren. Sie präsentiert in Zeichnungen meist sich selbst, wobei sie dabei als Stellvertreterin von Seelenzuständen allgemeiner Art fungiert: Alleinsein, Hausfrauenarbeit, Mann auf dem Mond etc. Besonders an ihrer Arbeit mit Licht ist, dass sie Wandzeichnungen durch Videozeichnungen ergänzt und so zum Leben erweckt. Denn erst durch das Einschalten der Projektion erscheint im Lichtkegel auf der Wandzeichnung sie selbst: etwa schreibend am Schreibtisch, im Bett liegend etc.

Die Künstlerin erhielt 2001 und 2003 den Manor- bzw. Förderpreis des Kanton Graubündens. Sie ist mit ihren außergewöhnlichen Arbeiten auf internationalen Ausstellungen vor allem im europäischen Raum vertreten.
www.zilla.ch
Biographie (Auswahl)


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